Herren 1: Licht und Schatten zum 1. Advent

Früh am gestrigen Sonntagmorgen verliessen die Herren 1 der Jonschwil Vipers ihre kuscheligen Betten und traten die Reise in den Skiort Flims an. Dort sollte die 4. Runde der aktuellen Meisterschaft stattfinden. Die beiden Reisegruppen (Region Jonschwil und St. Gallen Stadt) trafen sich auf der Raststätte St. Margrethen um die Autos betreffend der Insassen-Anzahl auszugleichen. Kaffee und Gipfeli für die einen, Enttäuschung über den noch geschlossenen Burger King bei den anderen. Trotzdem ging es danach weiter in die Berge, wo man pünktlich eintraf.

Der erste Programmpunkt des heutigen Tages war das Spiel gegen einen altbekannten Gegner, die Nesslau Sharks. Praktisch jede Saison trifft man wieder auf die Herren der Nesslauer, weshalb man sich mittlerweile schon kennen und schätzen gelernt hat. Das letzte Aufeinandertreffen war jedoch ausserhalb der Meisterschaft, als man sich diesen Sommer im Cup gegenüberstand. Die Vipers konnten sich im 1/64-Final gegen die Sharks durchsetzen, was man nun auch in der Meisterschaft vorhatte. UND WIE MAN DAS VORHATTE! Nur so lässt sich die ungewohnt effiziente und zielstrebige Startphase der Jonschwiler Herren erklären. Denn schon mit dem ersten Angriff und dem daraus folgenden Abschluss gingen die Vipers in Führung, M. Hasler mit dem Eröffnungsplädoyer. Was man sonst immer predigt, dass gleich genauso weitergemacht werden soll, führten die Vipers dann tatsächlich auch aus. In kurzen aber regelmässigen Abständen, Ordnung muss sein, konnten die Vipers den Vorsprung ausbauen. Nochmal M. Hasler, Airhook-König J. Brändle und D. Stäubli trafen zum 4:0 Zwischenstand. Da sich der im Tor sitzende Schreiberling bisher an einem geruhsamen Vormittag erfreuen konnte, war dieser dann auch umso aufgeschreckter als die schussgewaltigen Nesslauer für einmal an der stabilen Defensive vorbeitreffen konnten. Der Schock sass anscheinend tief, denn die Nesslauer wiederholten den Torerfolg nämlich gleich noch zweimal. So war der beruhigende Vorsprung schnell verspielt worden und die Sharks wieder dran. Die Vipers sahen dann aber den Ernst der Lage ein und konzentrierten sich Ihrerseits wieder auf die, heute sehr starke, Offensive. So gingen die nächsten beiden Tore auch wieder auf das Konto der Jonschwiler. Das 5:3 schoss entweder wiederum Präzisionsschütze M. Hasler oder Vor-dem-Tor-Wussler M. Ammann, leider ist dies auf dem Statistik-Blatt nicht ersichtlich, da anscheinend jemand denn Sinn von fortführenden Tabellen noch nicht erkannt hat… Seis drum, beide haben getroffen und somit konnte man mit einem wieder etwas komfortableren Vorsprung von 6:3 ins weitere Spielgeschehen eingreifen. Da man den Sack schon vor der Pause zu machen wollte, traf, mittlerweile 4-fach Torschütze M. Hasler, nochmals ins Schwarze zum 7:3. Die Nesslauer konterten diesen Ausbau der Führung aber sofort und stellten so zum Pausetee auf 7:4.

Zu besprechen gab es eigentlich nicht allzu viel, die Spielidee und Devise war jedem klar. Es entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel, was vor allem die Abfolge der Tore betraf. Die beiden Teams liessen freundlich den Gegner treffen bevor Sie selber wieder trafen, was das Skore regelmässig hochschnellen liess. Somit war nun Jonschwil wieder dran und K. Gämperli führte den Job zum 8:4 aus. Ob dann die Abfolge kurz unterbrochen wurde, kann ich leider nicht sagen, da wahrscheinlich derselbe «Buchhalter» wie in der ersten Hälfte nochmals etwas Mühe mit dem Ausfüllen der Tabelle bekundete. Gemäss diesem schoss K. Gämperli gleich nochmals ein, weshalb das 9:4 gleichzeitig fiel wie die Sharks auf 9:5 verkürzen konnten, oder halt umgekehrt… Das Ausfüllen von Tabellen wird dann am nächsten Teamanlass definitiv zum Programmpunkt, sind ja keine Zustände, wenn man so den Bericht verfassen muss! Auf jeden Fall verfielen die Teams danach wieder in das bekannte Muster und trafen, respektive erhielten Tore. Gerne gesehen wird natürlich immer das Erzielen des zehnten Tores, wofür sich M. Hasler freiwillig meldete – du weisch wa da heisst, danke gäll! Die Vipers liessen sich aber zu keiner Zeit nochmals nervös machen, M. Ammann traf nochmals und so wurden die ersten 2 Punkte des Tages in souveräner Manier eingefahren.

UHC Jonschwil Vipers 11:8 Nesslau Sharks II

Für die siegreichen Vipers gab es dann eine kurze Verschnaufpause, bevor ein Spiel später das Duell gegen den Spitzenreiter anstand, das Team von LC Rapperswil-Jona II. Mit dem Sieg im ersten Spiel durfte man hier durchaus von einem Spitzenspiel sprechen, denn die Rosenstädter verloren ihr erstes Spiel des Tages gegen die Einheimischen Caziser und hatten so in der virtuellen Tabelle nur noch eine Punkt Vorsprung auf Jonschwil. Diese Aussicht schien die Vipers dann aber eher zu hemmen statt zu beflügeln, denn der Start war eine einzige Katastrophe. Im Gegensatz zum ersten Spiel, lief es den Jonschwilern nullkommagarnicht. So wie man im ersten Spiel gegen Nesslau mit 4:0 in Führung gehen konnte, handelte man sich im zweiten Spiel des Tages einen 0:4-Rückstand ein. Unkonzentriertheiten, Fehlpässe, ein effizienter Gegner und auch viel Pech führten zu diesem Resultat. Vor allem vom Pech darf der hier schreibende Torhüter M. Malgaroli ein Liedchen singen, man kassiert nämlich nicht jeden Tag ein Tor bei dem der Torschütze zuerst den rechten Pfosten trifft, der Ball von dort zum linken Pfosten zischt um sich dann via Rücken des Torwarts den Weg ins Netz zu suchen – läuft bei mir, aber eher so bergauf mit angezogenen Bremsen… Nun war also Moral gefragt, um hier wieder ins Spiel zu finden. Besser noch, man versuchte nun das Glück zu erzwingen, denn K. Gämperli konnte mit einem Freistoss von der Grundlinie den Torwart überlisten und so die Aufholjagd einläuten! Leider verstanden aber nicht alle das Gleiche unter Aufholjagd, denn was folgte war nicht einmal im entferntesten sowas Ähnliches. Die Rapperswiler zeigten stattdessen warum diese momentan die Tabelle anführen. Sie wussten geschickt den Vosprung zu verwalten, um dann mit Nadelstichen diesen sogar noch weiter auszubauen. Entgegen kamen den Rapperswilern auch die 2 Minuten Überzahl, da M. Ammann einen Rosenstädter mit einem Rempler unter dem Jurytisch versorgte und so ein weiteres Tor hingenommen werden musste. Für Jonschwil konnte hingegen nur J. Brändle nochmals reüssieren. Wer sich nun ein wenig mit Wahrscheinlichkeitsrechnung auskennt, merkt selbst, dass die Vipers zur Pause so nicht gut dastehen konnten – das Resultat von 2:8 sprach Bände.

Trotzdem war allen Vipers klar, dass man sich nach der Pause aufraffen musste und hier keineswegs schon alles verloren war. Gerade im letzten Spiel hatte man auch einen 0:4-Rückstand in der zweiten Halbzeit noch in einen Sieg verwandelt, diesmal wären dazu einfach ein paar Tore mehr nötig. Das alle Jonschwiler diese Einstellung verinnerlicht hatten, merkte man dem Spiel schnell an. Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, wo beide Mannschaften starkes Unihockey zeigten und immer wieder zu Chancen kamen. Diese nutzen die Vipers nun besser als im ersten Abschnitt. Teamjunior J. Brändle gab wieder einmal seine Lieblings-Schusstechnik zum Besten. Hinter dem Tor lupfte er den Ball auf seine Schaufel, um diese dann in der Luft nach vorne zu schieben und den Ball um den Pfosten herum im Tor zu versorgen. Zwar wurde von Rapperswil reklamiert, dass der Stock zu hoch gewesen sein soll, der Schiri liess das Tor aber zählen. Wiederum sah es nun danach aus, dass hier mit einer Leistungssteigerung noch etwas möglich wäre, aber wiederum wurde diese Hoffnung durch das 3:9 im Keim erstickt. Die Partie flachte dann zusehends ab, die Jonschwiler konnten nicht mehr und die Rapperswiler wollten nicht mehr. Für ein Highlight sorgte dann nochmals unser Zorro, J. Brändle, mit seinem insgesamt dritten Airhook-Tor des Tages, analog dem oben beschriebenen. Das schien irgendwie niemand zu begreifen, wie man dies verhindern könnte. Da es aber trotzdem nicht möglich war, die Partie in diesem Stil zu drehen, trafen die Rapperswiler noch zum Stängeli, bevor M. Hasler von der Mittellinie nochmals einen Strich ins Lattenkreuz hämmerte, was dann zum Schlussresultat führte.

UHC Jonschwil Vipers 5:10 LC Rapperswil-Jona II

Eine souveräne und starke erste Partie wurde durch eine unkonzentrierte und fahrlässig geführte zweite Partie überschattet. Hier wäre mit etwas mehr Wettkampfglück sicherlich mehr möglich gewesen, was die Freude über die 2 Punkte nicht allzu stark trübte. Auf dem Heimweg konnte dann der am Morgen verunmöglichte Burger King Besuch noch nachgeholt werden, weshalb schlussendlich bei allen Vipers das Lachen wieder im Gesicht stand. In der Tabelle bleibt alles eng zusammen, sind die Fünftplatzierten Vipers doch nur 3 Punkte hinter dem Führenden. Die nächste Episode dieser Meisterschaft wird kurz vor Weihnachten, am 22. Dezember ausgetragen.

Für die Vipers spielten: D. Alpert, M. Ammann, J. Brändle, M. Hasler, K. Gämperli, M. Gämperli, D. Stäubli, M. Malgaroli

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