Herren 1: Durchzogener Saisonstart

Am vergangenen Sonntag war es wieder soweit. Das Fanionteam der Jonschwil Vipers startete seine Saison. Für die ersten beiden Spiele ging es in eine neue Region und Halle. Der Hunger war gross, alles angerichtet und so passte der Spielort und der erste Gegner der Saison sehr gut. Es ging zuerst gegen Pfannenstiel Egg und anschliessend stand direkt das Länderspiel gegen den UHC Schaan an. Auf dem Matchblatt standen aufgrund Geburtstagsfeiereien, Urlaub und anderem nur gerade 6 Spieler und ein Torhüter. Der Altersdurchschnitt war für einmal eher tief und im Team standen nach langwierigen Verletzungen zwei Rückkehrer. In der grossen Halle wurden gleich zwei Meisterschaftsrunden ausgetragen, weshalb genug Platz zum Einspielen vorhanden war und die Vipers sich so optimal vorbereiten konnten.

Pfannenstiel Egg IV – UHC Jonschwil Vipers 3:8
So stand einem erfolgreichen Saisonstart eigentlich nichts im Weg, ausser der Gastgeber auf der anderen Spielfeldseite. Die Egger fackelten nicht lange und starteten gut ins Spiel. Dies taten aber auch die Vipers, weshalb es zwar auf beiden Seiten gute Chance gab, jedoch noch nicht viel Zählbares dabei entstand. Diesen Umstand wollte dann Offensivkünstler Brändle als Erster ändern, was ihm gelang und er seine Farben somit in Führung bringen konnte. Diese hielt aber leider dann nicht allzu lange, die Pfannenstieler hatten anscheinend gut aufgepasst bei Brändles Führungstor und glichen sogleich aus. So setzte Brändle zu einer neuen Lektion an und brachte die Vipers wenige Zeigerumdrehungen später wieder in Führung. Wie schon beim ersten Tor, lieferte Hasler die präzise Vorarbeit. Danach musste die Partie leider unterbrochen werden, da sich ein Egger ohne gegnerische Einwirkung gröber am Knie verletzt hatte – gute Besserung an dieser Stelle! Ob die Zürcher damit aus dem Tritt kamen oder die Blockzusammenstellung nicht mehr ganz stimmte, ist nicht klar. Auf jeden Fall standen für einen kurzen Moment, nach Wiederanpfiff, 4 Spieler auf dem Feld. Da dies nicht fair wäre, pfiff der tadellose Schiedsrichter dann auch eine 2 Minute Strafe gegen Pfannenstiel. Die Vipers spielten sich vors Tor und da trat dann das A-Team in Erscheinung. Stossstürmer Ammann auf Laufwunder Alpert und dieser knallte die Pille via Pfosten unhaltbar ins Netz. Dies sollte aber nur ein kleiner Einspieler in der Brändle-Show sein. Ob es am, für einmal, gemütlichen Vorabend seinerseits oder am Gipfeli lag, welches ich ihm als Schreiberling und guter Teamkollege vor dem Spiel noch spendiert hatte, der Typ war richtig gut drauf. So ging auch das 4:1 auf sein Konto. Diesmal kam die Vorarbeit von Egli, der nach langer Achillessehnen-Verletzung wieder auf den Platz zurückgekehrt war und so ein erfolgreiches Comeback feierte. Mit diesem Resultat ging es dann auch in die Pause, also glaube ich zumindest, denn niemand hat den Pausenstand notiert. Danke dafür oder so.

In der Pausenansprache war viel Positives zu hören, hinten wurde gut geblockt und was durch kam, putzte der starke Torhüter Malgaroli weg. Somit war die Frage nach Veränderungen nicht gross gestellt worden, man wollte weiterhin so auftreten wie in der ersten Hälfte. Einer nahm dies sehr ernst, Brändle machte da weiter, wo er aufgehört hatte. Wiederum auf Pass von Hasler erhöhte er auf 5:1 für die Vipers. Vorne wurde es eher ruhig angegangen und hinten hielt die Defensive stand. So waren die Egger relativ früh gezwungen auf 4 Feldspieler umzustellen. Viel brachte es Ihnen nicht ein, eher schenkte es Ihnen einen ein. Zuhinterst zu dribbeln ist selten schlau, vor allem wenn so eine Tormaschine namens Brändle auf dem Feld steht. Dieser liess sich nicht überlisten, luchste dem Verteidiger den Ball ab und hatte dann selbstverständlich keine Mühe den Ball über die Linie zu bringen. Trotzdem versuchten es die Zürcher nochmals mit einem Feldspieler mehr und konnten Ihren Score etwas hochschrauben. Danach blieb der Torhüter auf der anderen Seite zwar im Tor, was aber den anderen Rückkehrer nicht gross interessierte. Lüthi steht nach einem Skiunfall mit Kreuzbandriss-Folge, schon nach 4 Monaten wieder auf dem Platz. Wo sich jeder Sportmediziner an den Kopf fasst, schreiben wir das nächste Tor. Lüthi zum 7:2 – auch hier, Welcome back! Ein anderer Torschütze als Brändle, sowas lässt sich dieser nicht bieten. Darum erhöhte er den Spielstand und auch seine persönliche Ausbeute nochmals. Somit standen am Ende ganze 6 Tore auf seinem Konto, was fast dem ganzen Score der Vipers entspricht. Nach dem Man of the Match muss also hier nicht mehr gefragt werden, glaube dem spendiere ich nun jedes Mal ein Gipfeli vor dem Spiel. Die Egger trafen kurz vor dem Schluss noch zum 8:3, was aber nur noch Makulatur war.

Nach diesem erfolgreichen Start ins neue Unihockey-Zeitalter nach Corona, standen erstmal zwei Spiele Pause an. Es wurden die anderen Spiele verfolgt, gegessen und getrunken oder auch den mitgereisten Eltern die Ferienbilder auf dem Handy gezeigt – Danke für den Fahrservice an meine Eltern!

UHC Jonschwil Vipers – UHC Schaan 6:7
So stand auch dem zweiten Spiel des Tages nichts mehr im Wege. Hier kam es schon früh in der Saison zu einem Knüllerspiel, denn die Duelle gegen die Schaaner waren bisher immer sehr knapp und umkämpft, was die bisherigen Resultate von 6:7 und 7:7 eindrücklich beweisen. So war den Vipers von Anfang an klar, dass nochmals eine konzentrierte Leistung nötig war. Der Start verlief nicht gerade dementsprechend, denn es gingen die Liechtensteiner in Führung. Dies rief dann wiederum den Torschützen vom Dienst auf den Plan, Brändle fühlte sich nicht wohl ohne Erwähnung auf dem Matchblatt. So glich er postwendend und wiederum auf Assist-König Hasler’s Pass zum 1:1 aus. Bei solch knappen Spielen sind oftmals Nuancen entscheidend, das komplette Gegenteil fand dann Hasler aber einige Minuten später vor. Auf Höhe der Mittellinie fühlte sich niemand für ihn verantwortlich, was man bei solch einem Scharfschützen nicht machen sollte. Kurz geschaut, anvisiert und drin ist das Ding. Kleine Unachtsamkeit würde man meinen, gross im Gedächtnis blieb es den Schaanern aber anscheinend nicht. Denn kurz danach konnte Hasler einen Freistoss ausführen und fand auch dort nichts vor, was seinen Schuss aufhalten hätte können. Hasler somit auf den Spuren von Brändle und die Vipers in Führung. Damit aber hier nicht etwas wie klare Verhältnisse entstehen würden, was so gar nicht zu den Duellen gegen die Liechtensteiner passen würde, verkürzten diese sogleich wieder. Zwar war das noch keine Notsituation, trotzdem sprang das A-Team wieder zur Rettung ein. Wie im ersten Spiel, Ammann auf Alpert und schon war die Zwei-Tore-Führung wieder hergestellt. Diese hielt aber leider nicht lange, denn kurz vor der Pause wurde nochmals der Anschluss realisiert, weshalb ein 4:3 für die Vipers die Anzeigetafel schmückte.

Der Pausentee wurde mit einigen guten Ideen und Vorgaben von Aushilfstrainer Hasler runtergespült, wobei eines sehr wichtig war – mit dem Kopf bei der Sache sein und die Führung lange halten oder ausbauen. Ja gut, die Realität sah dann leicht anders aus. Egal ob Dornröschen oder Schneewittchen, beide wären stolz gewesen auf die Tiefschlafphase der Vipers nach der Pause. Ob es nun Pech, Unvermögen, Schlaftabletten am Stock oder was auch immer war, relativ schnell war aus einer Führung ein 4:6 Rückstand geworden. Da aber Aufgeben eh nicht im Sprachgebrauch der Vipers vorkommt, fasste sich Alpert wiederum ein Herz und verkürzte mit viel Willenskraft auf 5:6. Die Offensivbemühungen der Vipers waren zwar sehr gefährlich, jedoch offenbarte es auch viel Platz für Konter. Einen solchen nutzen die Schaaner dann leider auch aus und gingen wiederum mit 2 Toren in Führung. Dies läutete dann die spannende Schlussphase ein. Können die Vipers nochmals zurückkehren und Ihre Tiefschlafphase doch noch irgendwie gerade biegen? Es schien auf jeden Fall so, denn Topscorer Brändle netzte wiederum ein und somit wurde es nochmals so richtig heiss. Das Spiel ging hin und her, beide Teams wollten sich die Punkte sichern. Leider musste die Vipers-Offensive dann aber dem ersten Spiel etwas Tribut zollen, was nicht gerade fürs Sommertraining spricht. Die Angriffsbemühungen waren leider nicht mehr zielführend, weshalb auf beiden Seiten kein Tor mehr fiel. Somit mussten sich die Vipers in einem wiederum sehr hochstehenden Spiel, wiederum den Liechtensteinern geschlagen geben. Schade, denn ohne die wirklich schlimme Phase zum Start der zweiten Hälfte, wäre hier mindestens ein Punkt drin gewesen.

So muss ein durchzogener Saisonstart in die Tabelle eingetragen werden. Auf eine tolle erste Partie, folgten verschenkte Punkte in der zweiten. Dementsprechend können die Vipers nicht vollständig zufrieden sein mit dem Saisonstart, was aber schon im der nächsten Runde wieder korrigiert werden kann. Die Vipers werden dann ganz in der Nähe, in der Kantihalle Wil, zu bestaunen sein. Wir freuen uns schon jetzt auf unsere zahlreichen Fans und Unterstützer.

Für die Vipers spielten: Alpert (3 Tore), Ammann (2 Assists), Brändle (8 Tore!), Egli (1 Assists), Hasler (2 Tore / 4 Assist), Lüthi (1 Tor), Malgaroli (1 Spielbericht), Malgaroli Senior (Fotos zum Spielbericht)

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