Herren 1: Nur 2 Punkte an der Heimrunde
So schön die Heimspiele jeweils sind, so unschön ist der frühe Treffpunkt für die Aufbauarbeiten. Trotzdem war es vergangenen Sonntag wieder einmal so weit. Fast das gesamte Herrenteam traf sich im OZ Degenau in Jonschwil um alles vorzubereiten, für die zweitletzte Runde der Saison 2022/2023. In der Woche vor den Spielen hatte sich die Mannschaft des UHC W.S. Sulgen nun definitiv aus dem Meisterschaftsbetrieb zurückgezogen, was die Tabellensituation nochmals spannend werden liess. Was da am meisten hilft, sind Punkte gegen die direkten Konkurrenten zu holen. Im Duell gegen die Buffalos aus dem Rheintal und vor allem im Derby gegen Wil, standen sogar die direkten Tabellennachbarn auf dem Speiseplan.
Black Barons Wil – UHC Jonschwil Vipers 4:5
Nachdem alles aufgestellt war und das erste Spiel schon in vollem Gange, trudelten die ersten Schaulustigen aus Wil ein. Die Barons hatten zum Derby in Jonschwil ausgerufen und Ihre Fans folgten. Mit Kuhglocken und Transparent angereist, stimmte der Rahmen für das Derby absolut. Natürlich wollten die Vipers aber die eigenen Fans jubeln sehen und nicht die Wiler. So war der Tenor klar, welcher im Brüll-Kreis vor dem Anpfiff ertönte «Die Scheiss-Glocke ghöri hüt nöd eimol lüüte». So viel vorweg, dieses Ziel wurde nicht erreicht, lag aber auch mehr daran, dass der werte Herr die Glocke auch bei jedem einigermassen gefährlichen Angriff erklingen liess. Denn wäre es um das Bejubeln von Toren gegangen, gab es am Anfang nicht viel zu glöckeln. Nach verhaltenem Start und kurzem Check ob beide Torhüter ihre Aufgabe verstanden hatten, waren es die Vipers, welche die Jury das erste Mal beschäftigten. Als Torschütze durfte sich M. Stadler notieren lassen, den Assist schrieb sich M. Hasler auf die Fahne. Da seine Fahne noch mehr Platz hat, was er dann wieder am kommenden Skiweekend beweisen wird, ergänzte er da auch noch gleich das Tor zum 2:0. Solider Start der Hausherren, so konnte es weitergehen. Ging es aber nicht ganz, denn die Baronen verkürzten Ihrerseits auf 2:1 und meldeten sich so ebenfalls im Spiel an. Da dies beim Block 2 ein Minus auf der Bilanz entstehen liess, meldete der Block gleich darauf Ambitionen auf Widergutmachung an und tatsächlich, Captain M. Gämperli markierte auf Zuspiel von R. Zimmermann den Freistoss-Treffer zum 3:1. Friede, Freude, falsch gedacht. Denn kurz vor der Pause schlossen die Wiler die Lücke wieder etwas und trafen zum 3:2- Pausenstand.
Bei der Besprechung war man sich eigentlich einig, nochmals das Tempo anziehen wie am Anfang und dann die Punkte ins Trockene bringen. Gibt im Derby ja auch keine andere Variante, vor allem zu Hause. Doch trotz klarem Gameplan, glöckelte es zu allererst nochmals hinter Malgaroli. Die Wiler trafen zum Ausgleich und das Spiel drohte zu kippen. So traten die Bauherren für den erneuten Führungstreffer auf den Plan. Der Schreiner-Weltmeister Egli assistierte dem Zimmermann, welcher im Büro arbeitet, und dieser durfte hinter seinem Namen nun auch noch ein T für Tor notieren. So war die Welt wieder in Ordnung und die Kuhglocke auf den Rängen mehrheitlich nicht im Einsatz. Die Minuten verstrichen und der angestrebte Heimsieg rückte näher. Die Vipers wären aber nicht die Vipers, wenn diese die Führung einfach gekonnt über die Zeit spielen würden. Im Gegenteil, die Baronen gaben sich nicht geschlagen und durften kurz vor Schluss nochmals über den erneuten Ausgleich jubeln. Das dieses Spiel eng werden würde, war von Anfang an klar, dass die Vipers als Sieger vom Platz gehen würden, aber auch. Bisher konnte die Vipers alle 4 Derbys gegen Wil für sich entscheiden, so folgte dann auch das 5. in dieser Serie. Kurz vor Schluss kämpfte sich der wie im Rausch, also nicht den, welchen er sonst hat, spielende Stadler nochmals durch die Wiler Abwehr und traf zur erneuten Führung. Auf dem Statistik-Blatt wird er zwar als Assistgeber aufgeführt, da aber kein Torschütze steht, entscheide ich das so. Zahlsch mol eis, Stadler! Bevors dann aber zum Handshake ging, mussten noch die letzten Wiler Angriffe überstanden werden, denn wie es sich gehört, wurde noch ohne Torhüter das Glück versucht. Jedoch blockten die Vipers alles was ging oder spielten clever die Zeit runter, auf jeden Fall reichte es die knappe Führung über die Zeit zu bringen. Die Kuhglocke verstummen lassen, Ligaerhalt rechnerisch gesichert und wieder einmal ein Derby für sich entschieden – ein dicker, grüner Haken hinter das erste Spiel des Tages.
Durch den Rückzug der nicht mehr so bissigen Sharks aus Sulgen, entfiel das nächste Spiel auf dem Jonschwiler Hallenboden. Da danach gleich wieder die Vipers mit Ihrem zweiten Spiel gegen die Buffalos aus dem Rheintal dran waren, war die Frage berechtigt, wann dieses Spiel starten sollte. Die Buffalos hätten natürlich gerne möglichst bald gestartet, liessen aber den Vipers fairerweise auch noch ein wenig Luft, um zu verschnaufen. So einigte man sich darauf, die Anspielzeit um 11:45 nur leicht vorzuziehen. Die Teams stellten sich also kurz nach halb 12 Uhr zum zweiten Spiel des Tages auf.
UHC Jonschwil Vipers – Buffalo Rheintal 5:6
Nach der Verschnaufpause starteten beide Teams dann auch recht gemächlich in die Partie. Einige Abschlüsse auf beiden Seiten, aber auch hier wussten die Torhüter was von Ihnen erwartet wird oder das Visier der Stürmer war noch nicht präzise genug eingestellt. Das torlose 0:0 hatte lange Bestand, bis es dann K. Gämperli zu langweilig wurde, dieser staubte eine unübersichtliche Situation vor dem Rheintaler Tor zum 1:0 ab. Inegwürgt sozusagen, muss ja nicht immer schön sein. Dies schien die Vipers mehr zu beflügeln, als die Buffalos zum Reagieren zu verleiten. Denn nur wenige Zeigerumdrehungen später versorgte M. Stadler einen Assist von M. Hasler im Tor des Gegners und erhöhte so auf 2:0. Stadler an einem Wochenende mit mehr Scorer- als Promillepunkten, gibt es selten aber kommt vor! Dies liessen die Büffel dann aber doch nicht einfach auf sich sitzen und zeigten auch Ihrerseits, dass Sie das Ziel vom Spiel kennen. Mit dem Anschlusstreffer war die Spannung wieder hergestellt. Danach folgte das zuverlässige Hin- und Her, welches in den Vipers-Spielen doch öfter vorkommt. Scheinen ziemliche Gewohnheits-Tiere zu sein, diese Vipers. Denn Jüngling J. Lüthi erhöhte bald mit einem sehenswerten «Buebe-Trickli» auf 3:1, bevor die Buffalos wieder um eine Länge verkürzten, was aber dann P. Egli ebenfalls zu kontern vermochte. Zusammengezählt ergibt das eine Pausenführung von 4:2 für die Heimmannschaft aus Jonschwil – so schmeckt der Pausentee doch ganz gut.
Eine ganz ansprechende Leistung im ersten Umgang, eine verdiente Führung und darum gab es in der Pause auch nicht wirklich Handlungsbedarf. Einfach so weitermachen und dann kommt das sicher gut. Naja, kam es nicht. Die Defensiv-Leistung von allen Beteiligten liess plötzlich zu wünschen übrig. Weil vorne ebenfalls das Pulver verschossen schien, nahm das Unheil unweigerlich seinen Lauf. Der Anschlusstreffer fiel noch einigermassen unglücklich, danach müssen sich die Vipers aber an der eigenen Nase nehmen. Entweder liess man den guten Distanzschützen aus dem Rheintal einfach zu viel Platz, welchen die Jungs auszunutzen wussten, oder auch Malgaroli musste sich eingestehen, nicht jeden Distanzschuss so stilsicher zu parieren, wie er dies immer behauptet. So befand man sich nicht unverdient aber umso ärgerlicher im Rückstand. Klar wollte man sich nicht einfach so geschlagen geben und vor allem an einer Heimrunde, gibt es als Ziel nur die Maximalpunktzahl. Darum reagierte das Team mit einer Blockumstellung und bündelte die Kräfte gegen Ende nochmals. So sollte wieder auf die Siegerstrasse zurückgekehrt werden. Zuerst musste aber auf die Rue-de-Ausgleich eingebogen werden, was M. Hasler sehr wörtlich nahm, denn er bog sehr schnell von hinter dem Tor um die Ecke und erwischte den Rheintaler Keeper zum zweiten Mal von der Grundlinie aus. Kurz vor Schluss war also wieder alles offen, beide Teams waren mit dem Unentschieden keineswegs zufrieden. Schade ist nur, wenn man nicht aus den Fehlern lernt. Wiederum wurde einem präzis schiessenden Buffalo zu viel Platz gewährt und dieser bedankte sich artig mit dem erneuten Führungstreffer circa 2 Minuten vor dem Ende. Daraufhin zog Captain Gämperli die Handbremse und rief zum Timeout aus. Es war noch genug Zeit und die letzte Option mit zusätzlichem Feldspieler gab es ja auch noch. Diese Option musste dann auch gezogen werden, was dann nochmals ziemliches Tohuwabohu hervorrief. Die Sekunden zerrannen auf der Uhr, die Schüsse flogen Richtung Rheintaler Tor, aber meistens wurden die eigenen Spieler mit einem blauen Flecken versehen aber nicht ins Schwarze getroffen. So blieb es bei der Niederlage, welche sich die Vipers definitiv selbst in die Schuhe schieben müssen.
Ein wichtiger Derby-Sieg und eine vermeidbare Niederlage an der Heimrunde. Nicht so schlecht, könnte aber natürlich besser sein. Trotzdem ging es für die einen direkt ans Spiel des FCSG, während die anderen Ihren Helfereinsatz leisteten, bevor dann am Abend gemeinsames Aufräumen angesagt war. Die nächsten Höchstleistungen werden dann am kommenden Wochenende am alljährlichen Skiweekend vollbracht, bevor es dann Ende März noch zur Derniere in Nesslau kommt. Also, aufi auffn Berg und abi mit de Ski!
Für die Vipers im Einsatz: D. Alpert, P. Egli, K. Gämperli, M. Gämperli, M. Hasler, J.Lüthi, M. Stadler, R. Zimmermann, M. Malgaroli
Zudem als Fotograf, M. Brändle und M. Marty – Danke für die über 100 Bilder!








