Herren 1: Hui und Pfui am gleichen Spieltag

Vergangenen Sonntag haben sich die Herren 1 der Vipers wieder einmal für eine Meisterschaftsrunde getroffen. Wie es sich gehört, waren alle mehr oder weniger pünktlich am Spielort in Bürglen anwesend. Das eine Auto, welches etwas später ankam, durfte noch unseren König der Schläfer wecken, bevor die Reise starten konnte. Daher war die Verspätung nachvollziehbar. Schlussendlich schafften es aber dann alle, noch vor dem ersten Spiel und so konnte wie üblich mit dem Einwärmen gestartet werden. Dieses fiel in Bürglen aber traditionell etwas mau aus, dies ist den Platzverhältnissen in der alten Halle geschuldet. Warum diese Turnhalle «Neue Halle» heisst, soll mir mal einer erklären.

UHC Mönchaltdorf 6:5 UHC Jonschwil Vipers
Nichtsdestotrotz startete die erste Partie des Tages pünktlich. Der Gegner war ein eher Unbekannter, gegen den UHC Mönchaltdorf gab es noch relativ wenige Duelle. Zudem war dieses Duell auch das letzte Spiel der Hinrunde und somit der 9te Gegner unserer 10ner Liga. Eigentlich hatten beide Teams somit schon genug Unihockey gespielt, um zu wissen, was das Ziel des Spiels sein sollte. Trotzdem startete die Partie sehr langsam und beide Mannschaften kamen kaum in die Gänge. Einzig die beiden Torhüter waren auf ihren jeweiligen Posten, weshalb das 0:0 ungewöhnlich lange Bestand hatte. So brauchte es dann schon einen Energieanfall des sonst eher defensiv orientierten M. Stadler, damit die Herren der Jury etwas zu tun hatten. Nach schöner Einzelleitung traf er zum 1:0 für die Vipers. Eigentlich nichts Neues, dass er sich durchsetzen kann, hatte er schon am Freitag am Glühweinstand bewiesen. Assistiert wurde das erste Tor von D. Alpert. Wie so oft in Vipers-Spielen sind Führungen nichts, an was man sich gewöhnen sollte. Auch kurz vor Weihnachten sollte sich dies nicht ändern. So zogen die Vipers gleich mal eine ganz schwache Phase ein und verhielten sich, als hätten sie schon jetzt zu viel Weihnachtsguetzli genascht. Ziellos versuchte man etwas zu machen, was Unihockey ähnelte, nicht einmal dies gelang. So ging es ruckzuck und es stand 1:3. Zwar konnte Jüngling J. Lüthi nochmals verkürzen, trotzdem mussten die Jonschwiler mit einem Rückstand zum Pausentee.

Zwar war nicht alles schlecht, was gezeigt wurde, denn besonders defensiv hatte man eigentlich nicht so viel falsch gemacht. Dafür war die Offensive umso harmloser, was einem bei Rückstand nicht gerade in die Karten spielt. Glücklicherweise hatte man nochmals eine Halbzeit, um diesen Missstand zu korrigieren. Die Ansätze dazu waren gut, der Start verlief verheissungsvoll. Wiederum konnte sich J. Lüthi auf dem Matchblatt als Torschütze eintragen und so den Ausgleich notieren. Was hier aber fast wichtiger zu erwähnen ist, den Assist durfte sich Torhüter M. Malgaroli gutschreiben lassen – mustergültige Vorlage und so. Genug des Eigenlobs, man wollte ja noch den Sieg einfahren. Die Mönchaltdorfer hatten aber denselben Plan und gingen darum ihrerseits wieder in Führung. Dazu kannte dann glücklicherweise der Captain M. Gämperli eine passende Antwort und zog, wie es sich für das Mannschaftsoberhaupt gehört, mit Elan und Finesse durch die Abwehr des Gegners und glich aus. Schon das dritte Tor per Einzelleistung. Dies schien das heutige Motto zu sein, auch wenn es ja eigentlich eine Teamsportart wäre. Denn einige Zeigerumdrehungen später markierte auch M. Hasler einen Treffer und auch er brauchte dafür keinen Assist. So stand es 5:4 für die Vipers und die Bahn war eigentlich frei, für weitere 2 Punkte auf dem Konto. Nun ja, eigentlich. Denn gegen Ende schlichen sich wiederum viele Unkonzentriertheiten ein, welche die alten Hasen bei Mönchaltdorf auszunutzen wussten. Eine von diesen wurde dann auch für den Ausgleich genutzt. So steuerten die beiden Teams zielsicher auf ein Unentschieden hin, welches sicherlich gerechtfertigt gewesen wäre. Leider wollte aber dann auch noch der Schiri seinen Auftritt und taxierte ein Dutzendfoul von D. Alpert mit einer 2minütigen Auszeit auf der Strafbank. Dies kurz vor Schluss und in dieser Phase – schwer nachvollziehbar! So mussten sich die Vipers am Ende des Spiels zu zweit wehren und versuchen, das Resultat über die Zeit zu bringen. Dies gelang recht gut, jedoch nicht über die gesamte Zeit, weshalb man das 5:6 doch noch hinnehmen musste. Zwar wurde dann mit zusätzlichem Feldspieler nochmals alles versucht, jedoch wollte der Ausgleich nicht mehr fallen. Enttäuscht aber auch aufgrund Eigenverschulden, mussten die Vipers am Ende den Mönchaltdorfern gratulieren.

So war die Stimmung dann in der anschliessenden Matchbesprechung auch folgerichtig bedrückt. Einige konnten zwar schneller wieder lachen wie andere, was bei den Unglücklicheren nicht gerade zur Erheiterung beitrug. Trotzdem wurden dann die mitgereisten Ehepartnerinnen, Freundinnen, Nachwuchsvipers oder Eltern natürlich noch in der Halle begrüsst. Wieder einmal waren fast alle angereist, was zur aktuellen Vipersfamilie gehört und so war klar, im zweiten Spiel muss eine bessere Leistung folgen.

UHC Schaan 5:12 UHC Jonschwil Vipers
Schon das Einwärmen sah bei allen konzentrierter aus, was für das erste Duell der Rückrunde Verheissungsvolles versprach. Der Gegner dafür war altbekannt und mit dem UHC Schaan auch jeweils ein starker Widersacher. Die Spiele waren immer sehr umkämpft und gingen meist knapp aus. Daher war eine konzentrierte Leistung das A und O, wollte man doch noch zu Punkten kommen. Der Start verlief gut, beide Seiten konnten offensive Akzente setzen. So verwunderte es nicht, dass auch bald das erste Tor fiel. Unglücklicherweise auf der falschen Seite, 0:1 aus Sicht der Vipers. Nun schien aber das Mass voll zu sein und irgendwie wurde im Team ein Schalter umgelegt, denn es folgte eine der besten, wenn nicht die beste Vipers-Halbzeit seit dieses Team zusammenspielt. Aber der Reihe nach, soll ja jeder seine Erwähnung erhalten. Das Score für die Vipers eröffnete M. Hasler und zwar gleich doppelt. Danach trat wieder Glühwein-Philosoph M. Stadler auf die Bühne und erhöhte auf 3:1. Diese Führung baute dann M. Gämperli nochmals um einen Zähler aus. Komfortabel liest sich das Ganze, es war aber alles andere als einfach. Das Spiel blieb, wie immer gegen die Schaaner, körperbetont und so entschied der Schiri (übrigens der gleiche wie im ersten Spiel) wieder auf 2 Minuten gegen die Vipers und schickt M. Hasler zur Abkühlung raus. Dies nutzen die Mannen aus dem Ländle für Resultatkosmetik. Das dies aber nur ein kleiner Klecks im Reinheft der Vipers war, demonstrierte die Offensive gleich selber. Eine wunderschöne Kombination wie aus dem Lehrbuch, M. Hasler auf J. Brändle und dann der Querpass zu M. Ammann und schon waren es wieder 3 Längen Vorsprung. Nun folgte die Kür der ersten Hälfte, denn es spielten nur noch die Vipers. Zuerst traf J. Lüthi auf Assist von R. Zimmermann zum 7:2, bevor der Auftritt von D. Alpert folgte. Der laufstarke Alpert verfolgte seinen Gegenspieler mit so penetranter und akribischer Verteidigungsarbeit, das dieser ihn «en huere Fechter» nannte. Der angesprochene Fechter hatte sich aber den Ball erfochten, tanzte kurzerhand über das Spielfeld und stach vorne zu. Fand dann der besagte Gegenspieler übrigens weniger lustig, spätestens dann als er von mir noch darauf hingewiesen wurde, wer gerade getroffen hatte. «En garde» hiess es dann aber sofort wieder, denn auch Langschläfer J. Brändle wollte sich noch auf der Torschützenliste eintragen, bevor der Pausengong erklang. Gesagt, getan und so gingen die Vipers mit einer beeindruckenden 8:2 Führung in die Pause.

So eine Führung machte natürlich einiges mehr Freude und die positive Stimmung in der Pause war ansteckend. So gab es eigentlich nicht viel zu korrigieren, man wollte so weiterspielen und bestenfalls möglichst bald den Sack zu machen. Wichtig war vor allem, dem Gegner keine Hoffnung zu geben, in dem man schnell ein Tor zu liess. Wieder einmal leeres Gebrabbel, denn genau das passierte natürlich. So trat dann der so treffend beschriebene Fechter Alpert nochmals auf die Bühne und holte zum nächsten Streich aus. Wer mitgezählt hat, weiss das dies Tor Nummer 9 für die Vipers war. Einer schien genau dies nicht gemacht zu haben, denn J. Lüthi marschierte durch die liechtensteinische Landesverteidigung und schloss einen Konter eiskalt ab. Somit konnte sich das Team seit langem wieder einmal, bei einem Spender eines Kastens mit kühlem und erfrischenden Hopfengetränks bedanken. Der sonst so konzentrierte M. Hasler liess seiner Vorfreude freien Lauf und war mit den Gedanken anscheinend schon beim Bier, als er in der nächsten Aktion auf dem Feld stand. Vom Gegenspieler etwas bedrängt, wollte er den Ball von hinter dem eigenen Tor nach vorne spielen und traf dabei so punktgenau den Schaaner Stürmer sowie mich am Rücken, dass der Ball von dort ins Tor kullerte. Er hat mir ja schon lange gedroht, wenn ich unaufmerksam sei, würde er einfach mal aufs eigene Tor schiessen, dieses Vorgehen erachte ich aber doch als unfair. Sowas lässt ein Spieler des Formates Hasler aber nicht lange auf sich sitzen, weshalb er wenig Zeigerumdrehungen später bewies, dass er weiss, wo das Spielgerät eigentlich versorgt gehört. Das dies in Überzahl geschah, ist nur aufgrund der Schiri-Geschichte interessant. In dieser Phase hatten die Schaaner ihr Heil schon lange im Überzahl-Spiel ohne Torhüter versucht, konnten da kurz vor Schluss dann nochmals reüssieren, mussten aber auch einiges an Pech beklagen. Mein Dank geht daher an die stabile Umrandung der Bürgler Tore, hat mir die Latte und der Pfosten doch 3mal den Allerwertesten gerettet. Da die Schaaner trotzdem weiter ohne Torhüter agierten, liess sich am Ende M. Ammann nochmals auf der Torschützenliste eintragen, als er zuerst einen Schuss abblocken konnte und dann den Ball vor sich liegend nur noch über die Linie schubsen musste. So endete eine tolle Partie mit einem verdienten Sieger, welcher auch auf einiges an Glück zählen konnte, aber am Ende auch in dieser Höhe verdient die 2 Punkte mitnimmt.

Auf den insgesamt doch noch erfolgreichen Sonntag, wurde dann dank mitgebrachtem Kasten von D. Alpert noch angestossen, bevor man mit Kind und Kegel noch zum gemeinsamen Cordon-Bleu-Plausch antrat. Ein versöhnlicher Abschluss der Vipers-Saison 2022 im Meisterschaftsbetrieb, bevor das Jahr dann teamintern noch mit einem Fondueplausch beendet wird. Wir bedanken uns auch dieses Jahr bei allen welche uns unterstützt haben und das hoffentlich auch im neuen Jahr tun – DANKE und schöne Festtage!

Für die Vipers im Einsatz: D. Alpert, M. Ammann, J. Brändle, P. Egli, M. Gämperli, M. Hasler, J. Lüthi, M. Stadler, R. Zimmermann, M. Malgaroli

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