Herren 1: Pfingstliches Auf- und Ab im Bündnerland
Da die Unihockeyaner des Herren 1 Teams der Vipers nicht nur begnadete Künstler mit dem Unihockeystock sind, brachen traditionsgemäss am vergangenen Samstagmorgen 9 Wandervögel in Richtung Bad Ragaz auf. Dort begrüsste der letzte zur Gruppe gehörende Wanderer die Ankömmlinge mit einem reichhaltigen und hopfigen Zmorge (Dankä Trumi!), bevor die Pfingstwanderung dann offiziell angetreten wurde.
Top gestärkt und bei perfektem Wanderwetter trotteten die Vipers los in Richtung Tamina-Schlucht. Links der Fluss Tamina, welcher durch einige Kubikmeter an Schmelzwasser mehr eine graue Brühe als ein wirklich schöner Fluss war, unter uns die Naturstrasse und rechts meterhohe Tannen, boten die Bühne für die erste Stunde der Wanderung. Schon während dieser Anfangsminuten kamen leise Zweifel an der Kompetenz des Reiseführers D. Stäubli auf, hätten einige diese Strecke doch lieber mit dem entgegenkommenden Postauto bewältigt, was deutlich angenehmer aber halt doch nicht dem Sinn des Wochenendes entsprochen hätte. Bei der Kapelle Bad Pfäfers wurde dann ein erstes Mal überprüft, ob sich auch alle den Sackbefehl gehalten hatten. Zur Standardausrüstung des Pfingst-Wandertrupps gehört auch immer ein Gipfel-Wein, welcher dann brüderlich mit der Gruppe geteilt wird. So wurden die Anfangsstrapazen bei Wein, Landjäger und sonstigem Naschzeug ein wenig gelindert. Voller Elan wurden nach der Pause dann die ersten steilen Aufstiege durch den Wald begangen, wo doch die ersten ins Schwitzen kamen. Nach einigen Aufwärtspassagen pendelte sich die Höhenmeterzahl dann ein, bevor diese dann wieder sank, je näher man dem Dorf Valens kam. Dort wurde die Tamina dann über eine wunderschöne Naturbrücke überquert. Weil eine Schlucht auch oft bedeutet, dass es auf beiden Seiten in die Höhe geht, stand nun genau das den Vipers wiederum bevor. Ein ziemlich deftiger Anstieg musste bewältigt werden, welcher einigen Vipers den einen oder anderen Schweisstropfen und auch ein paar leise Flüche entlockte. Oben angekommen folgte dann das Gegenteil, indem man relativ locker und gemütlich in Richtung Burgruine Wartenstein wanderte. Da die topfitten Wander-Vipers einiges vor der geplanten Zeit waren, wurde das Mittagslager bei der Kapelle St. Georg oberhalb Bad Ragaz etwas ausgedehnter aufgeschlagen. Wie bestellt zeigte sich dann dort auch noch die Sonne und man genoss bei Wein, «chaltem Plättli» und anderen Köstlichkeiten einen wunderbaren Ausblick auf Bad Ragaz und die umliegenden Orte. Nach der verdienten Mittagsruhe ging der Pfad dann weiter in Richtung Maienfeld. Durch Rebberge, an Golfplätzen vorbei und auch durch Überquerung der Autobahn erreichte man schliesslich das Ziel. Da man dies wiederum vor der geplanten Zeit tat, wurde kurzerhand noch eine Gartenbeiz angesteuert um dort die wartende Hochzeitsgesellschaft mit unserer Anwesenheit zu beglücken. Durch das Dorf Maienfeld hindurch wurde dann der nächste Programmpunkt angesteuert, der Stall 247. Ein riesiger, toll umgebauter Kuhstall mit wunderbarer Aussicht und vorzüglichem sowie lokalem Wein-, Bier- und Essensangebot beherbergte die Jonschwiler für den Restnachmittag. Gut genährt ging es dann weiter in Richtung Bahnhof Maienfeld, von wo aus man mit dem Zug Chur anvisierte, um dort das Nachtlager aufzuschlagen. Kurz frischgemacht und die Wanderstiefel gegen die bequemeren Sneakers getauscht, wurde dann gemeinsam in einem nahegelegenen Restaurant gegessen und in der bekanntesten Gourmet-Pyramide der Schweiz (Restaurant zur goldenen Möwe oder auch McDonald’s genannt) das Dessert eingenommen. Für einige ging es dann direkt in die Heia, die WG aus St. Gallen gönnte sich noch ein wenig das Churer Nachtleben bevor es dann auch in Richtung Bett ging.
Am Sonntag war dann für die Wandertruppe wiederum frühes Aufstehen angesagt, der Abmarsch wurde auf 08:30 terminiert. Das heutige Ziel markierte der Hausberg von Chur, der Brambrüesch. Obwohl auch dieser bequem mit der Bahn erreichbar gewesen wäre, wurde der Wanderweg unter die Füsse genommen. Durch die Churer Altstadt hindurch in Richtung Arosa bis zur Fabrikationsstätte des Mineralwassers Passugger in Passug, führte uns die erste Etappe. In der gegenüberliegenden Gaststätte wurde dann natürlich auch ein ortsansässiges Mineral getrunken, oder so… Auf jeden Fall ging es dann nach kurzem Regenintermezzo weiter bergauf. Durch schöne Waldpartien mit naturbelassenen Wegen und einigen Metern auf der Teerstrasse wurde das Dorf Malix erreicht. Da man im Dorf angekommen auch gleich einen geeigneten Platz für die Mittagspause fand, wurde dort die Mittagsjause ausgelegt und verspeist. Mit weniger schwerem Rucksack machten sich die Vipers dann in Richtung Tagesziel auf. Von Malix aus kam der Berg in stetiger Steigung immer näher. Gute Gespräche, die dazugehörigen dummen Sprüche und die umliegende Natur machten die Wanderung wiederum zu einem Erlebnis für alle. Trotzdem war der ganze Trupp dann nicht abgeneigt, als nach ungefähr 5 Stunden reiner Wanderzeit, das Restaurant im Biker-Mekka Brambrüesch erreicht worden war. Dort versteckte man sich vor einem weiteren kleinen Regenschauer und verköstigte sich nochmals angemessen, bevor es dann gegen Abend wieder in Richtung Chur gehen sollte. Diesmal wurde für dieses Unterfangen auch tatsächlich die vorhandene Bahn genutzt, von welcher aus man sehr gut den Bikern auf den diversen Downhill-Strecken zuschauen konnte. In der Mittelstation wurde dann von den kleinen, doch älteren Gondeln auf die grosse Gondel gewechselt, mit welcher man direkt auf die Stadt Chur zuschaukelt und dabei einen spektakulären Ausblick geniesst. Die letzten Meter von der Bahnstation zum Hotel mussten anschliessend nochmals «gewandert» werden, um sich dort wiederum frisch zu machen für den Abend. Zwei Wanderer aus der Gruppe verabschiedeten sich dort, um wieder in Richtung Heimat zu reisen, die Unverbesserlichen stürmten das Fitnessstudio während andere sich das Penaltyscheitern der Schweiz gegen England antaten. Schlussendlich traf man sich dann gegen Abend in der nahegelegenen Bowling-Halle um noch ein paar Kegeln und den Teamkollegen den Meister zu zeigen. Von dort aus ging es dann in Richtung Mexiko, genauer gesagt ins Tres Amigos am Bahnhof Chur wo man sich ausgiebig stärkte. Ein langer Wandertag plus viel Essen ergibt nicht gerade einen Topmix für lange Party-Nächte. Darum wurde dann, nach der Verabschiedung eines weiteren Früher-Heimkehrenden, der Rückweg zum Hotel angetreten und nur noch dem Beat des Kopfkissens gelauscht.
So wurde dann am Montag, abgesehen vom Schreiberling, auch die gesamte, noch vorhandene Truppe am Zmorgenbuffet angetroffen. Aus diesem Grund konnte dann auch der Treffpunkt um 9 Uhr in der Lobby problemlos von allen eingehalten werden, weshalb man pünktlich zur letzten Etappe starten konnte. Geplant wäre eigentlich eine Rundwanderung um Chur mit einem Halt in der örtlichen Badi gewesen, jedoch machte uns der nächtliche und frühmorgendliche Regen einen Strich durch diese Rechnung. Da aber so nur der Plan mit der Badi ins Wasser fiel, wurde die geplante Wanderung natürlich trotzdem angetreten. Durch Chur hindurch, runter zum Rhein und mit Ziel Bahnhof Chur wurden mit dieser Wanderung sämtliche Facetten der schönen Stadt abgedeckt. Bei verdientem Nach-Wanderungs-Trunk in der Bahnhofskneipe wurde dann der neue Plan beschlossen. Mit dem Zug nach Bad Ragaz und die geschundenen Körper in der dortigen Therme wieder aufladen. So konnte auch gleich ein Kreis geschlossen werden, wanderte man doch am Samstag noch durch die Taminaschlucht, wo das Wasser für die Therme in Bad Ragaz herzukommen vermag. Wieder einmal richtig sauber, wurde dann die Heimreise angetreten. Passend dazu goss es praktisch die ganze Heimfahrt wie aus Eimern, währenddessen die Vipers auf Ihrer Wanderung praktisch immer von grösseren Regenschauer verschont blieben. Beim Ausstieg der in St. Gallen wohnhaften Vipers, setzte sich ein ganzes Pfingstlager zu den weiterreisenden Vipers in den Zug, da bis jetzt aber nichts Gegenteiliges berichtet wurde, müssten trotzdem alle gesund wieder nach Hause gekommen sein.
Wiederum durften die Herren 1 der Vipers ein grossartiges Weekend zusammen verbringen, welches wie immer in guter Erinnerung bleiben wird. Wie jedes Jahr gilt der grosse Dank an den Reiseführer und Organisator D. Stäubli, welcher wiederum alles perfekt durchgeplant und auch den Schatzmeister übernommen hatte. Dieses Jahr gab er sogar noch den Statistiker, womit der exakte «Wasser»-Haushalt des Teams festgehalten ist, dies bleibt aber definitiv intern… Nun gilt es die Wander-Waden wieder zu regenerieren, damit die Vipers am Sonntag, 23.06.2019 um 15:00 in Nesslau wieder fit und spritzig um den Einzug in die nächste Cup-Runde mitspielen können – über zahlreiche Unterstützung würden sich die Spieler natürlich freuen!
Die ersten die bocken… Aussicht oberhalb Tamina-Schlucht Mittag bei der Kapelle St. Georg Stall 247 Brambrüesch Richtung Chur