Herren 1: Immer weiter im selben Trott

Vergangenen Sonntag trafen sich die Herren 1 der Vipers für die nächste Runde in der laufenden Meisterschaft. Da der Zielort mit Bäretswil ziemlich gut erreichbar war, konnte die Besammlung auch zu einer angenehmen Zeit angesetzt werden. So machten wir uns praktisch vollzählig, abgesehen vom einen der verschlafen hatte, auf den Weg zu einer hoffentlich erfolgreichen Runde.

Bisher waren die Meisterschaftsrunden ein ziemliches Auf und Ab gewesen. Jeweils eine Glanzleistung, welche mit 2 Punkten belohnt wurde, sowie eine miese Leistung, welche verdientermassen keine Punkte ergab, lässt sich auf der Tabelle ablesen. Die Gegner an diesem Sonntag waren die Black Barons aus Wil zum Derby und die ungeschlagenen Sharks aus Nesslau, welche auch noch die Tabelle anführten. Ob dies nun gute oder schlechte Voraussetzungen waren, konnte jeder Spieler selber entscheiden – es sollten auf jeden Fall diesmal 4 anstatt nur 2 Punkte her.

Zuerst stellten sich uns die Wiler Baronen zum Derby in den Weg. Auf diese Spiele freut man sich immer besonders als Jonschwiler, ob dies daran liegt, dass bisher jedes Derby gewonnen wurde – könnte sein. So war auch dieses Mal die Marschrichtung klar und es sollte ein weiterer Sieg in diese Derby-Geschichte eingereiht werden. Mit gleich 3 Blöcken starteten die Vipers ins Spiel, man wollte den Gegner mit Tempo in die Knie zwingen. In der Startphase lief aber nicht wirklich etwas schnell, im Gegenteil es lief allgemein sehr wenig. Zwar durften sich beide Torhüter ein paar Mal auszeichnen, es wurde aber nie wirklich gefährlich. Dies änderte sich nach Spielmitte. Zuerst rettete einmal der Pfosten für den bereits geschlagenen Schreiberling im Tor, bevor dann der Ball doch noch im selbigen lag. Dies weckte dann auch die Vipers-Offensive endlich auf und der Ausgleich wurde ziemlich schnell bewerkstelligt. Für den Treffer verantwortlich zeigte sich P. Weibel auf Assist von D. Alpert. Nun nahm das Spiel Fahrt auf, diese Fahrt wurde aber durch den Halbzeitpfiff des Schiedsrichters unterbrochen. So stand er zur Pause 1:1, ein Resultat welches vor allem für die sehr stabile Vipers-Defensive und weniger für die Offensive sprach.

Also defensiv so weitermachen und offensiv den einen oder anderen Angriff erfolgreich abschliessen, schon sollte der nächste Derbysieg in trockenen Tüchern sein. Schön, wenn jemand dem Trainer zuhört wie dies M. Ammann anscheinend getan hatte. Mit grossem Einsatz setzte er sich durch, bulldozerte sich durch die gesamte Wiler Abwehr und stellte das erste Mal auf Führung für die Vipers. Der Weg war also gepflastert, leider wartete doch noch der eine oder andere Stolperstein auf die Jonschwiler. Denn relativ schnell glichen die Wiler nochmals aus, was wiederum zum Unentschieden führte. Glücklicherweise stand das erste Mal in dieser Saison auch wieder M. Hasler im Aufgebot und konnte nach seiner Verletzungspause gleich wieder voll durchstarten, was er mit der sehenswerten Einzelleistung zum 3:2 unterstrich. Da sich die Spielzeit langsam gegen Null neigte, wurde die verrückte Schlussphase eingeläutet. Nach einem Wiler Angriff konnte Malgaroli sich das Spielgerät zu eigen machen und mit einem gut getimten Auswurf D. Alpert in Szene setzen, dieser traf sehenswert zum 4:2. So durfte ein zweites Tor für Alpert und ein Assist für Malgaroli notiert werden, eine Goalie-Stürmer-Kombi, welche nicht die letzte sein sollte. Zuvor setzte sich dann aber noch ein Mann in Szene, welcher normalerweise nicht auffallen sollte. Denn nach einem Abschluss der Wiler, welche unkonventionell aber sicher geklärt werden konnte, blockierte Malgaroli den Ball klar vor der Linie. Also mit klar vor der Linie sprechen wir hier von mindestens 20 Zentimetern, von mindestens nochmals 3 Unihockeybällen oder sogar einer ganzen Unihockeyschaufel, welche noch zwischen Linie und Ball gepasst hätte. Da ich bei meiner Rettungsaktion mit der Hand aber das Netz berührt hatte, wähnte sich der Schiedsrichter in seiner Position auf der Mittellinie (circa 15mal so weit weg vom Ort des Geschehens, wie der Ball von der Goallinie) in guter Position ein Tor anzuzeigen. Die Wiler jubelten nicht einmal richtig, die Vipers versuchten dem Schiedsrichter zu erklären wie unglaublich falsch er lag, dieser blieb aber bei seiner unfassbaren Entscheidung. Gleichzeitig sprach er aber auch keine Strafe aus, trotz ein paar unschönen Worten und so konnte das fortgesetzt werden und es stand kurz vor Schluss nur noch 4:3. Die Wiler drückten auf den Ausgleich, die stabile Vipers-Defensive hielt dagegen. Die ganze angestaute Wut liess Malgaroli zur einen oder anderen Rettungsaktion ansetzen, wovon er bei einer den Ball festhalten konnte. Diesen gab er aber schnell wieder frei und lancierte J. Brändle, welcher den Konter souverän abschloss, welcher den nächsten Derby-Sieg mit dem 5:3 sicherte. Wieder um die Goalie-Stürmer-Kombi, womit sich Malgaroli bald zum Topscorer mausert. Mit einer kämpferisch einwandfreien Leistung, hatten die Vipers das Spiel jederzeit unter Kontrolle und dies wurde mit 2 Punkten belohnt. Da kann der Schiri noch so viele Phantom-Tore pfeifen…

Die anschliessende Mittagspause wurde dann in der Cafeteria bei den üblichen Unihockey-Mahlzeiten wie Wienerli, Hörnlisalat oder einem Sandwich verbracht. In dieser Pause traf dann auch noch Langschläfer J. Lüthi ein, welcher so für das zweite Spiel gegen Nesslau ebenfalls zur Verfügung stand.

Die Spiele gegen die Sharks waren immer sehr umkämpft, jedoch ebenfalls sehr fair und unterhaltsam. Die Nesslauer standen vor dem Spiel ungeschlagen an der Spitze des Klassements, den Vipers stand also eine Herkules-Aufgabe bevor. Das Einlaufen war einigermassen okey, was normalerweise für ein gutes Spiel spricht. Der Start zu diesem, fiel auf jeden Fall schon einmal sehr positiv aus. Rückkehrer M. Hasler kam so richtig in Spiellaune und traf früh zur Führung. Diese wurde aber ebenso postwendend von den Sharks gekontert und so konnte wieder von vorne begonnen werden. Dies würde ja heissen, dass nun wieder M. Hasler am Zug wäre – war er auch. Einen Freistoss konnte Hasler zur erneuten Führung einnetzen. Natürlich wollten die Vipers dann den anderen Teil des bisherigen Drehbuchs verhindern, weshalb vor der Partie auch eindringlich auf die Waffen der Sharks hingewiesen wurde. Schnelle Querpässe sollten um jeden Preis verhindert werden, zudem waren auch einige gute Distanzschützen in Nesslauer Reihen, so sollten die Sharks nicht zu viel Auslauf erhalten. Nun ja, dies schien dann irgendwie vergessen gegangen zu sein bei den Vipers, denn ziemlich genau nach der Führung stellten diese den Spielbetrieb komplett ein. Immer mindestens einen, teilweise sogar drei Schritte zu spät und die Nesslauer packten gute Angriffe sowie alles an Abschlussglück aus. Ob ein Querpass, damit das Tor dann komplett offen stand oder auch mal ein Strahl von einem Schuss, der auf noch von hinter der Mittellinie im Tor landete – den Sharks gelang alles. Auf der Bank musste ein Minus ums andere aufs Spielblatt eingetragen werden, was in einem vernichtenden 2:7 zur Pause gipfelte.

Die Pausenpredigt war darum auch nicht wirklich nötig, jeder wusste selber das diese Leistung nicht einmal in der Nähe von gut war. Es konnte aber dementsprechend nur noch besser werden. In der Anfangsphase des zweiten Umgangs hielten die Vipers das erste Mal gut dagegen, die Tore schossen trotzdem die Nesslauer. Naja, nur fast. Ein gewonnenes Bully der Vipers wurde so unglücklich abgelenkt, dass auch der Jonschwiler Goalie Brändle nichts ausrichten konnte und auch noch von den eigenen Mannen bezwungen wurde. Wenn es nicht läuft, dann läuft es halt nicht. So ist dann auch der Rest der zweiten Hälfte schnell erzählt, die Nesslauer nahmen das Tempo etwas raus und die Vipers kamen so besser ins Spiel. So trafen für Jonschwil P. Weibel auf Assist von D. Alpert und noch einmal Hasler, die Nesslauer setzten lediglich mit dem zehnten Tor noch die Krone auf das Stängeli, womit auch die zweiten 20 Minuten an die Sharks gingen. Am Ende stand es verdientermassen 4:10 für die Nesslauer, welche weiterhin makellos an der Tabellenspitze stehen.

Trotz nicht erreichtem Ziel von 4 Punkten, wurde immerhin das wichtige Derby gewonnen und die Serie von immer mindestens 2 Punkten weitergeführt. Dank baldigem Wiegenfest von D. Alpert (nicht mehr lange zur Pension!), war dann auch ein kühles Hopfengetränk nicht sehr weit. Bald darauf wurde die Heimreise angetreten und das Unihockeyjahr 2023 beendet. Wir lesen uns wieder Mitte Januar, wenn die Meisterschaft mit einem nächsten Länderspiel gegen die Vertretung aus Liechtenstein weitergeht. Die Herren 1 wünschen eine besinnliche Adventszeit und einen guten Start ins 2024.

Für die Vipers spielten: D. Alpert, M. Ammann, J. Brändle, M. Brändle, P. Egli, M. Gämperli, M. Hasler, J. Lüthi, S. Patelli, P. Weibel, R. Zimmermann, M. Malgaroli

No Replies to "Herren 1: Immer weiter im selben Trott"