Herren 1: Gut und schlecht nahe beieinander

Am vergangenen Sonntag hiess es früh aus den Federn für die Herren 1 der Jonschwil Vipers. Es stand die zweite Meisterschaftsrunde der aktuellen Saison an. Diese führte uns ins eher weniger bekannte Mollis, wo der UHC Benken-Mollis seine Heimrunde austrug. Dies würde dann auch der erste Gegner der Vipers sein und das gleich um 09:00 Uhr am Morgen. Die Vipers sind ja nicht direkt bekannt für einen guten Start, ob das für den Start in den Tag auch gilt, würde sich noch zeigen müssen.

UHC Jonschwil Vipers 1:9 UHC Benken-Mollis
Der erste «Hallo, wach!»-Moment erfuhr das zweite Auto der Vipers-Karawane schon kurz nach dem Ricken. Dort stand ein Blitzer gut versteckt und erwischte mich mit 1-2 Kilometern pro Stunde zu viel. Die Rechnung dafür folgt noch und wird dann einfach durch alle im Auto aufgeteilt – mitgefahren, mitgefangen. Trotzdem wurde die Reise fortgesetzt und der Zielort pünktlich erreicht. Somit konnte dann auch direkt mit dem Aufwärmprogramm gestartet werden. Dieses verlief etwas holprig, also gleich nochmals ein Grund die Übung eigentlich schon jetzt abzubrechen. Man sprach sich dann aber in der Garderobe etwas Mut zu, nach dem Motto «wird schon schief gehen». Das ging es dann tatsächlich, also in die richtige Richtung sogar. Denn kurz nach dem Start und den ersten, anfänglichen Fehlversuchen, konnte sich Vipers-Stürmer J. Brändle durchsetzen und traf, wie er selber behauptet genauso geplant, unter dem herausstürmenden Torwart durch, zum Führungstreffer. Unerwartete Führung, wenn man bedenkt, was alles schief lief bis dahin. Das war es dann aber schon mit den positiven Meldungen für dieses Spiel. Darum mache ich mir das Leben als Schreiberling einfach und fasse den Rest der ersten Halbzeit kurz zusammen. Der Gegner traf, die Vipers nicht. Wenn dann, höchstens den gegnerischen Torwart oder das Fangnetz, welches die Zuschauer schützte (was nötig war…). Kurz vor der Pause trafen die Vipers dann aber doch nochmals ins Tor, der Schiri erfand aber einen nicht wirklich nachvollziehbaren Regelverstoss und aberkannte den Treffer. Somit blieb es beim 1:4 zur Pause.

Das es so nicht weitergehen konnte, da waren sich alle einig. Somit war der Plan schnell gefasst für den zweiten Umgang. Endlich wieder selber Tore schiessen und nicht nur kassieren. Umgesetzt wurde der Plan eher nicht so gut, um nicht zu sagen, hundsmiserabel. Gleich zu Beginn fiel der nächste Gegentreffer und dieser läutete schon früh den Untergang ein. Wenn im ersten Umgang der Vipers-Goalie, also ich, ein paar Treffer auf seine Kappen nehmen musste, waren im zweiten Umgang die Offensivbemühungen so gross, dass die Defensive vernachlässigt wurde. So trafen die Molliser regelmässig und schraubten das Score hoch. Teilweise wurden die Treffer sogar ziemlich ansehnlich rausgespielt. Allzu viele Worte darüber zu verlieren, muss nicht sein. Das 0:5 in der zweiten Halbzeit führte zusammengezählt zu einem vernichtenden 1:9 gegen die Vipers. Das «Stängeli» blieb den Vipers erspart, die scheinen in Mollis mehr als nur eine Kiste Bier bezahlen zu müssen, wenn Sie das zehnte Tor machen. Ein Spiel zum Vergessen und eine verdiente Niederlage.

Kurze Lagebesprechung in der Kabine, denn es war allen klar, was da falsch gelaufen war. So ziemlich alles. Uns blieb dann ein Spiel zur Erholung bevor es schon zum zweiten Aufeinandertreffen des Spieltages ging. Diesmal hiess der Gegner DT Bäretswil, was für uns ein neuer Kontrahent war, welchen man nicht so gut kannte. Es konnte aber nur besser werden.

UHC Jonschwil Vipers 10:2 DT Bäretswil II
Erstaunlicherweise gelang den Vipers auch dieses Mal wieder der Start nach Mass. Was J. Brändle zum Frühstück hatte, hätte uns allen sehr gut getan. Den wiederum traf der Langschläfer zur Führung und eröffnete das Score für die Jonschwiler. Aus dem ersten Spiel hatten wir unsere Lehren gezogen und deshalb wurde direkt auf das nächste Tor gedrückt. Dies gelang dann auch relativ schnell, der Torschütze war D. Alpert, welche sich mit den nur 6 Feldspielern im Kader sichtlich wohl fühlte und zu seiner Spielzeit kam. Jungspund J.Lüthi wollte dann auch unbedingt irgendwo erwähnt werden, weshalb er sich eine 2 Minuten Strafe holte, um auf dem Matchbericht zu erscheinen. Dies wurde dann von den Bäretswilern auch direkt bestraft, Anschlusstreffer. Dem noch nicht genug, es folgt auch direkt der Ausgleich. Das Spiel war also wieder offen und startete praktisch von vorne. Damit hier nicht wieder alles in falsche Bahnen geriet, wollten die Vipers gleich reagieren. Dies gelang vorzüglich, denn kurz vor Ende der ersten Halbzeit traf M. Stadler auf Pass von P. Egli zur erneuten Führung. Ein Kontertreffer aus dem Bilderbuch und das erste wirklich herausgespielte Tor am heutigen Tag. Somit war dann auch die Pause absolut verdient.

Wiederum fasste man einen klaren Plan, welcher versucht wurde zu verfolgen. Dieses Spiel würden wir uns nicht mehr aus der Hand nehmen lassen. Apropos Hände, diese brauchte der Vipers-Schlussmann M. Brändle in der zweiten Halbzeit nicht mehr wirklich oft. So wie die Jonschwiler im ersten Spiel untendurch mussten, war dies nun für die Bäretswiler der Fall. Es fiel Tor um Tor für die Jonschwiler und so stand schnell ein beruhigendes Polster auf der Anzeigetafel. Teilweise wurde sogar gezaubert und die beiden Jünglinge mit J, J. Lüthi und J. Brändle, spielten gross auf. Wie im Training schon tausendfach geübt, spielte Lüthi eine scharfe Flanke quer über das Spielfeld wo Brändle sich neben das Tor geschlichen hatte und die Kugel direkt aus der Luft versenken konnte. Gleich zweimal klappte dies so. Dazwischen trafen auch noch Egli, Alpert und Captain Gämperli. Gegen Ende wurde das Spiel dann etwas kurios. Die Bäretswiler mussten eine Strafe hinnehmen, weshalb sich ein Spieler auf die Strafbank setzen musste. Bei der Kopfabwehr vor dem leeren Tor, hätte die Verteidigung der Schweizer Nati allerdings noch was lernen können. Doch dem nicht genug, aus irgendeinem Grund hatte der Schiri (jap, dieser welcher den Treffer im ersten Spiel aberkannt hatte ohne wirklichen Grund) eine Bemerkung eines Bäretswilers als beleidigend gewertet und schickte gleich zwei Spieler raus. Einer mit einer 10 Minuten Strafe, welche gleichbedeutend mit früherem Feierabend für den Spieler war und einer, welcher die dazugehörende 2 Minuten Strafe absitzen musste. Da ein Schwedenkasten nicht für 3 ausgewachsene Herren gemacht ist, begrüssten wir dann einen Bäretswiler kurzerhand auf unserer Spielerbank. Die Vipers sind bekanntlich nicht die besten Powerplayer, weshalb der Kopfball-Spieler, nach Verbüssen seiner Strafe, wieder zurück aufs Feld rennen durfte. Dieser blieb beim Wiedereintritt aber so blöd an der Bande hängen, dass er direkt auf allen Vieren auf dem Feld lag und so auch noch den Ball spielte. So war dies ein kurzes Intermezzo und wir durften den Herren gleich wieder bei uns auf der ausgebauten Strafbank begrüssen. Die Bäretswiler nahmen das ganze ebenfalls mit viel Humor und trotz umkämpften Spiel wurden einige Lacher ausgetauscht. An dieser Stelle ein sportlicher Gruss an die Bäretswiler, es war uns eine Freude gegen euch zu spielen und wir bedanken uns für die Fairness. Das Ende des Spiel wurde somit oftmals in komischen Konstellationen auf dem Spielfeld verbracht. Dies nutzte dann J. Lüthi noch, um sich auch positiv auf dem Matchblatt zu vermerken. Er traf noch zum «Stängeli» ins leere Tor und darf bei nächster Gelegenheit gerne mal eine Kiste bringen. Danke schon im Voraus!

Ein Auftritt zum Vergessen, gefolgt von einem Gala-Auftritt. Freud und Leid liegen so nahe zusammen. Auf dem Rückweg nahm das Team dann noch einen kurzen Mittagssnack im königlichen Burger-Restaurant ein, bevor es für alle nach Hause ging. Diesmal wurde dann auch der Blitzer ausgelassen. Weiter geht es schon bald, in zwei Wochen geht es für die Vipers ins Bündnerland für die nächsten Punktspiele.

Für die Vipers spielten: D. Alpert, J. Brändle, M. Brändle, P. Egli, M. Gämperli, M. Stadler, M. Malgaroli

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